Kohlekraftwerke und Atomenergie

Thermische Kraftwerke

Bei Kohle- und Kernkraftwerken handelt es sich um thermische Großkraftwerke. In beiden Kraftwerkstypen wird Wärme produziert. Die Wärme wird genutzt, um Wasserdampf zu erzeugen und damit eine Turbine anzutreiben. Wie genau die Wärme produziert wird, unterscheidet sich bei den beiden Kraftwerkstypen allerdings fundamental. Wo das Kohlekraftwerk Oxidation verwendet, nutzt das Kernkraftwerk Kernspaltung. Daraus ergeben sich unterschiedliche Vor- aber auch Nachteile.

Kohlekraftwerk

Im Kohlekraftwerk wird Braun- oder Steinkohle verwendet und ein mittlerer Wirkungsgrad von 30% erzielt. Vor dem Verbrennen wird die Kohle gemahlen und getrocknet. Der entstandene Kohlenstaub wird anschließend fast vollständig verbrannt und nur die Schlacke bleibt übrig. Nach einer Reinigung werden die entstandenen Rauchgase meist über einen Schornstein abgegeben.

Trotz der Reinigung stoßen Kohlekraftwerke Stickstoffoxide, Schwefeldioxid und Feinstäube aus. In Folge dessen gelangen Schwermetalle und gesundheitsschädliche Stickoxide in die Umwelt. Weiterhing gibt es auch bei einem Kohlekraftwerk Probleme mit radioaktiven Materialien. Denn Kohle enthält von Natur aus radioaktive Elemente, die mit der Asche in konzentrierter Form freigesetzt werden. Ein weiteres großes Problem von Kohlekraftwerken ist die Freisetzung immenser Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid. Durch den Abbau der Kohle im Tagebau, kommt es zu gravierenden Landschaftseingriffen. So entspricht der Flächenverbrauch durch Braunkohletagebau, allein in Deutschland, der vierfachen Größe des Bodensees. Damit verbunden sind: Bodensenkungen, Änderungen im Wasserhaushalt und Umsiedlungen von ganzen Ortschaften.

Kernkraftwerk

In einem Kernkraftwerk wird Energie durch Kernspaltung erzeugt. Bei der Kernspaltung werden schwere Atomkerne in leichtere Kerne zerlegt. Dadurch wird die Bindungsenergie freigesetzt und kann als Wärme genutzt werden. Der Wirkungsgrad ist dabei, mit 35%, höher als in einem Kohlekraftwerk. Der Nachteil ist die Entstehung von radioaktiver Strahlung. Mit einem Schutzschild um den Reaktor wird die Strahlung abgeschirmt. Bei einem Kernreaktor gibt es immer das Risiko des Austritts von radioaktivem Material und das Problem der Entsorgung und Endlagerung der Spaltprodukte. Ein großer Vorteil von Kernkraftwerken gegenüber Kohlekraftwerken ist allerdings, die Vermeidung schädlicher Gase.